Das Trinkwasser für die Ortsgemeinden Seibersbach, Dörrebach, Daxweiler, Roth, Warmsroth, Genheim und zum Teil auch Schöneberg, Hergenfeld, Eckenroth, Stromberg wird zur Einstellung des pH-Wertes gemäß der Trinkwasserverordnung in Entsäuerungsanlagen physikalisch aufbereitet. Die Anlagen wurden von einer Fachfirma installiert und werden dem Kreuzstromverfahren zugeordnet. Dies bedeutet, dass ein horizontaler Wasserstrom in vertikaler Richtung mit Luft beaufschlagt wird (siehe Skizze Verfahrensablauf).
Für den Lufteintrag werden Keramikelemente aus einem Sinterwerkstoff verwendet. Die feinblasige Luftverteilung durch die kleinen Poren führt zu einer extrem großen Austauschfläche zwischen dem Wasser und der durchgeleiteten Luft. Damit werden sehr hohe Entsäuerungsleistungen mit vergleichsweise geringem Luft- und Energiebedarf erreicht. Die durch diese Anlagen erreichten Kohlensäuregehalte liegen bei ca. 2 mg/l, was einem pH-Wert von 7,5 bis 7,6 entspricht. Um der gültigen Trinkwasserverordnung gerecht zu werden und somit einen pH-Wert von mindestens 7,7 bzw. das Calcitlösevermögen von max. 5 mg/l CaCO3 nicht zu überschreiten, wird die verbleibende Restkohlensäure durch die Zugabe eines Dosiermittels (verdünnte Soda- bzw. Natronlaugenlösung) neutralisiert. Der pH-Wert des aufbereiteten Wassers wird durch eine vor Ort installierte Kontroll- und Regeleinrichtung kontinuierlich gemessen und durch leistungsstarke Fernwirkanlagen in die Leitzentrale nach Windesheim übertragen und dort mittels EDV aufgezeichnet.