Rund 80% des Grundwassers, das in unserem Versorgungsgebiet für die Trinkwasserversorgung unserer Kunden benötigt wird, gewinnen wir aus neun Tiefbrunnen im Guldenbachtal zwischen Windesheim und Langenlonsheim. Diese Brunnen sind bis in eine Tiefe von etwa 200 m verfiltert. Das frische und kühle Grundwasser stammt aus den Klüften des hier anstehenden Rotliegend-Sandsteins. Nachdem es mit leistungsstarken Pumpen an die Erdoberfläche gefördert wurde, wird es über ein Pumpwerk bei Guldental bis nach Windesheim zur Wasseraufbereitungsanlage transportiert. Nach der Zwischenspeicherung in unserem Hauptbehälter mit einem Fassungsvermögen von 3.000 m³ wird das Trinkwasser von acht großen Pumpen über vier Haupttransportleitungen zu den 17 Hochbehältern gepumpt und im Versorgungsgebiet verteilt.
Die restlichen etwa 20% der benötigten Gewinnungsmengen für die Sicherstellung der Trinkwasserversorgung stammen aus Tiefbrunnen und Quellen im vorderen Hunsrück. Dieses überwiegend sehr weiche Grundwasser wird aus klüftigen Quarzitgesteinen gewonnen und direkt vor Ort über die lokalen Hochbehälter in die Ortsnetze der anliegenden Ortsgemeinden eingespeist. Wenn die dezentralen Gewinnungsmengen zur Trinkwasserversorgung einer Ortsgemeinde nicht ausreichen, erfolgt eine Unterstützung mit Wasser aus der zentralen Wasseraufbereitung in Windesheim im jeweiligen Hochbehälter.
Zwischen den am tiefsten gelegenen Gewinnungsanlagen im Guldenbachtal bei Langenlonsheim und in Bingerbrück sowie den am höchsten gelegenen Ortsgemeinden im Versorgungsgebiet besteht eine Höhendifferenz von rund 300 m. Für den Transport des Wassers von den Gewinnungsanlagen bis zum Kunden muss daher eine erhebliche Menge an Energie eingesetzt werden, um diese Höhendifferenz zu überwinden. Aufgrund der stetig steigenden Energiekosten ist Ihr Zweckverband bestrebt, diesen Energieaufwand so effektiv wie möglich zu gestalten. Daher wurde ein systematisches Energiemanagement nach DIN ISO 50001 eingerichtet, um kontinuierlich Energieeinsparpotenziale aufzudecken (z.B. Einsatz energieeffizienter Pumpen) und um die Betriebskosten zu senken. Dieses Energiemanagementsystem wird regelmäßig von externen Sachverständigen überprüft und zertifiziert.